Scheibenbremsen oder Felgenbremsen: Was ist eigentlich besser? Wenn du gerade darüber nachdenkst, dir ein Fahrrad zu kaufen, hast du dir diese Frage bestimmt auch schon gestellt. Immerhin gehören Bremsen zu einer der wichtigsten Fahrradkomponenten – da solltest du auf jeden Fall die richtige Entscheidung treffen.
In diesem Blogpost verraten wir dir, worin sich die beiden Bremssysteme unterscheiden, welche Vor- und Nachteile sie haben und welche Bikes normalerweise mit Scheibenbremsen oder Felgenbremsen ausgestattet sind. Außerdem stellen wir dir jeweils ein cooles Modell mit Scheibenbremsen und eins mit Felgenbremsen vor.
- Was sind Scheibenbremsen?
- Was sind Felgenbremsen?
- Die Unterschiede im Überblick
- Scheibenbremsen oder Felgenbremsen: Was ist besser?
Was sind Scheibenbremsen?
Steigen wir direkt mit den Scheibenbremsen oder auch Disc Brakes ein. Dabei handelt es sich um eine runde Metallscheibe, die an der Radnabe befestigt ist. Sie ist mit einem Bremssattel und Bremsbelägen ausgestattet.
Sobald du den Bremshebel am Lenker betätigst, wird Druck über die Bremsleitung (hydraulisch oder mechanisch) übertragen, die Bremsbeläge gegen die Bremsscheibe gepresst und dein Rad wird langsamer, bis es zum Stehen kommt.
Welche Arten gibt es?
Scheibenbremsen gibt es in verschiedenen Ausführungen, aber die zwei geläufigsten sind wohl hydraulische und mechanische Bremssysteme.
Hydraulisch
Hydraulische Scheibenbremsen übertragen die Bremskraft mit einer Flüssigkeit. Im Vergleich zu mechanischen Bremsen ist die Kraftübertragung hier wesentlich effizienter. Das bedeutet, du kannst noch stärker und kontrollierter bremsen, was vor allem für Fahrten über anspruchsvolles Gelände und in bergigen Regionen von Vorteil ist.
Allerdings sind hydraulische Scheibenbremsen oft sehr teuer und sie können nur mit speziellen Werkzeugen und Kenntnissen gewartet oder repariert werden.
Mechanisch
Bei mechanischen Scheibenbremsen wird die Bremskraft über ein Kabel übertragen. Sobald du den Bremshebel betätigst, zieht ein Stahlkabel die Bremsbeläge mechanisch gegen die Bremsscheibe.
Diese Bremsen sind wesentlich einfacher zu warten und kosten weniger als hydraulische Modelle. Allerdings ist die Bremskraft nicht so präzise und eventuell etwas schwächer. Zudem können die Kabel verschleißen oder sich dehnen, wodurch du regelmäßige Anpassungen vornehmen musst.
Was sind die Vorteile von Scheibenbremsen?
Tatsächlich haben Scheibenbremsen einige Vorteile gegenüber Felgenbremsen, weshalb sie in den letzten Jahren immer beliebter geworden sind. Hier ein paar Beispiele:
- Stark und zuverlässig: Scheibenbremsen bieten eine starke, präzise und konstante Bremskraft. Das ist besonders wichtig, wenn du steile Abfahrten planst oder öfter mal im Regen fahren willst.
- Einfach zu bedienen: Im Vergleich zu anderen Bremssystemen ist 20 % weniger Handkraft nötig, um das Rad zu stoppen.
- Für jedes Wetter geeignet: Da die Bremse keinen Kontakt mit der Felge hat, kannst du auch bei Nässe oder Matsch zuverlässig bremsen.
- Geringerer Verschleiß: Deine Felgen werden nicht abgenutzt und auch nicht überhitzt, da die Bremswirkung direkt an der Scheibe erfolgt. Außerdem sind die Scheiben wartungsarm und halten lange.
Was sind die Nachteile von Scheibenbremsen?
Wie immer gibt es natürlich auch Nachteile, die du kennen solltest, bevor du eine Entscheidung triffst. Zum Beispiel:
- Mehr Gewicht: Scheibenbremsen und ihre Komponenten wiegen in der Regel etwas mehr als Felgenbremsen. Das kann sich vor allem bei Rennrädern oder längeren Touren bemerkbar machen.
- Komplexe Wartung: Wie bereits erwähnt, können diese Bremsen nur mit speziellen Tools und Kenntnissen repariert oder gewartet werden. Dazu gehört zum Beispiel das Entlüften der Bremsleitungen. Du musst also immer einen Mechaniker finden, der sich gut mit Scheibenbremsen auskennt.
- Höhere Anschaffungskosten: Normalerweise zahlst du für Scheibenbremsen etwas mehr als für andere Bremssysteme. Auch die Ersatzteile und Wartung können teurer sein.
- Ausrichtung und Wärmeentwicklung: Die Scheiben müssen immer genau ausgerichtet sein, ansonsten können sie schleifen und ungleichmäßig bremsen. Außerdem werden sie bei längeren und steilen Abfahrten sehr heiß, was die Bremsleistung reduzieren kann. Im schlimmsten Fall verzieht sich die Scheibe sogar.
- Unangenehme Geräusche: Sobald Scheibenbremsen im Regen betätigt werden, geben sie meist ein nervtötendes Quietschen von sich, mit dem du leider klarkommen musst.
Welche Räder haben Scheibenbremsen?
Nun weißt du, dass Scheibenbremsen eine starke und zuverlässige Bremsleistung haben. Und in welchen Bereichen ist das besonders wichtig? Genau – überall dort, wo Geschwindigkeit, unwegsames Gelände oder unterschiedliche Wetterbedingungen eine Rolle spielen.
Das betrifft zum Beispiel Mountainbikes, Gravel Bikes oder auch E-Bikes. Wir haben dir ein Modell herausgesucht, bei denen sich Scheibenbremsen lohnen und das wir auch noch so richtig toll finden:
Cube NuRoad C:62 Pro
Das Cube NuRoad ist mit einem Preis von 2.199 Euro nicht nur sensationell günstig, sondern hat auch alles zu bieten, was man sich von einem ordentlichen Gravel Bike wünscht: steifer Carbon-Rahmen, tubeless-ready Felgen, Montagemöglichkeiten für Taschen (daher auch super fürs Bikepacking) und natürlich hydraulische Scheibenbremsen!
Was sind Felgenbremsen?
Felgenbremsen sind ein Bremssystem, bei dem die Bremsbeläge direkt auf die Seiten der Felge drücken, um das Fahrrad zu verlangsamen oder zum Stillstand zu bringen.
Dieses System besteht aus mehreren wichtigen Komponenten wie Bremshebel am Lenker, Bremszüge, Bremsbeläge und Bremsarme. Außerdem kannst du die Art der Bremsbeläge an deine Felgen (Alu oder Carbon) anpassen, um die optimale Bremskraft zu bekommen. Aber mehr dazu später.
Welche Arten gibt es?
Wie bei den Scheibenbremsen gibt es auch bei den Felgenbremsen verschiedene Ausführungen. Felgenbremsen funktionieren in den meisten Fällen mechanisch, aber es gibt auch hydraulische Arten.
Cantilever-Bremsen
Cantilever-Bremsen sind ein Bremstyp mit zwei Kipphebeln, der besonders bei Mountainbikes populär wurde. Seit den 1990er-Jahren wurden sie jedoch zunehmend durch V-Brakes verdrängt und gelten heute als Auslaufmodell. Sie werden hauptsächlich noch bei Cyclocross- und Kinderfahrrädern verwendet.
Seitenzugbremsen
Diese Bremsen gibt es häufig bei Rennrädern, weil deren Gabel oft zu dünn für Cantilever-Bremsen ist. Hier verläuft der Bremszug nur an einer Seite und die Bremsarme reichen um das Laufrad herum. Die Räder sollten sehr dünn sein, um die optimale Bremskraft zu erzielen.
V-Bremsen
V-Brakes sind am häufigsten an Fahrrädern verbaut und bieten durch längere Bremsarme eine effektivere Bremsleistung als Cantilever-Bremsen. Sie haben keinen Querzug, nutzen aber den gleichen Canti-Sockel.
Ursprünglich von Shimano entwickelt, sind sie auch als Shimano V-Brakes bekannt, aber andere Hersteller bieten sie unter den Namen Linear Pull Brake oder Direct Pull Brake an.
U-Brakes
U-Brakes haben kräftige Bremsarme, die sich oberhalb des Laufrads kreuzen und über der Felge aufgehängt sind. Deshalb lassen sie sich nur schwer mit V-Bremsen austauschen. Vor der Cantilever-Bremse wurden sie bei Mountainbikes eingesetzt und heute hauptsächlich nur noch bei Freestyle-BMX-Rädern.
Hydraulische Felgenbremsen
Hydraulische Felgenbremsen sind meist an Streben montiert und drücken mit zwei gegenüberliegenden Bremsschuhen auf die Felgenflanken. Sie bieten eine starke Bremsleistung, werden aber hauptsächlich vom Hersteller Magura produziert und sind nicht ganz so geläufig wie andere Bremssysteme.
Was sind die Vorteile von Felgenbremsen?
Felgenbremsen haben einige Vorteile, die du kennen solltest. Zum Beispiel:
- Leichtes Gewicht: Felgenbremsen wiegen oft weniger als Scheibenbremsen. So kannst du das Gesamtgewicht deines Bikes niedrig halten.
- Einfache Wartung: Felgenbremsen sind einfach zu warten, zu reparieren oder auszutauschen.
- Günstiger: Die Anschaffung von Felgenbremsen ist wesentlich günstiger als bei Scheibenbremsen.
Was sind die Nachteile von Felgenbremsen?
Es gibt natürlich auch ein paar Nachteile, die dafür sorgen, dass Scheibenbremsen immer beliebter werden. Zum Beispiel:
- Felgenverschleiß: Mit der Zeit können die Felgen durch die ständige Reibung der Bremsbeläge abgenutzt werden.
- Witterungsabhängigkeit: Je nach Wetter kann sich die Bremsleistung reduzieren oder Matsch die Bremsen verkleben. Besonders heikel: Carbonfelgen mit Carbon-Bremsbelägen können bei (starkem) Regen zu einem gefährlich langen Bremsweg führen.
- Starke Erhitzung: Bei längeren und steilen Abfahrten können sich die Felgen durch die konstante Bremskraft stark erhitzen und im schlimmsten Fall zu Schäden an der Felge, den Reifen oder den Bremsbelägen führen.
Welche Räder haben Felgenbremsen?
Felgenbremsen sind oft als Standardbremse bei Rennrädern, Hybrid- und Citybikes, Einsteiger-Mountainbikes, Tourenrädern, Kinderfahrrädern sowie Vintage- und Retro-Rädern verbaut.
Wir haben ein Rennrad mit Felgenbremsen und einem tollen Preisleistungsverhältnis für dich herausgesucht, das einen näheren Blick wert ist.
Canyon Endurance 7 RB
Das Canyon Endurance 7 RB mit Felgenbremsen eignet sich super für den Einstieg und begleitet dich zuverlässig auf Fahrten mit Freunden, Gran Fondos und mehr. Die Rahmengeometrie ist auf Endurance ausgelegt und der Preis von 1.299 € ist einfach unschlagbar.
Die Unterschiede im Überblick
Hier noch einmal die wichtigsten Unterschiede zwischen Scheibenbremsen und Felgenbremsen im Überblick:
Scheibenbremsen oder Felgenbremsen: Was ist besser?
Wie du siehst, haben beide Bremssysteme verschiedene Vorteile und Nachteile. Letztendlich kommt es ganz darauf an, welche Art von Fahrrad du suchst und für welchen Zweck.
Auch wenn Scheibenbremsen zunehmend Standard bei hochwertigen Rennrädern und Gravel Bikes von beliebten Marken wie Canyon, Rose oder Specialized sind, solltest du Felgenbremsen nicht automatisch ausschließen. Vor allem für Einsteiger können sie sich aufgrund der leichten Wartung und geringen Kosten durchaus lohnen.
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