Gravelbike vs. Cyclocross: Was ist der Unterschied?

Cyclocross vs. Gravel Bikes: Was ist eigentlich der Unterschied? Heutzutage haben wir viel mehr Fahrräder zur Auswahl als noch vor zehn oder zwanzig Jahren. Damals gab es nur Rennräder, Tourenräder, Mountainbikes und ein paar einzigartige Modelle. Kein Wunder, dass man sich leichter entscheiden konnte!

Wir von buycycle werden regelmäßig gefragt, welche Unterschiede es zwischen den verschiedenen Fahrradtypen gibt. Und beim Thema „Cyclocross oder Gravel Bike” herrscht besonders viel Unklarheit!

In diesem Blogpost stellen wir dir beide Arten vor, vergleichen sie miteinander und geben dir Tipps, welches Bike besser zu dir passen könnte. Bereit? Na dann, los!

Cyclocross vs. Gravel Bikes

Was ist ein Cyclocross Bike?

Ein Cyclocross Bike eignet sich besonders für Cyclocross-Rennen, bei denen die Teilnehmer:innen mit hoher Geschwindigkeit durch Matsch sowie über Gras und unwegsames Terrain fahren müssen. Oft müssen sie sogar vom Bike abspringen, es ein Stück weit tragen und Hindernisse überqueren, weil das schneller geht, als solche Strecken zu fahren.

Cyclocross ist ein unglaublicher Sport, den viele Profisportler:innen wie Mathieu van der Poel und Marianne Vos auch im Winter betreiben. Dabei sind vor allem Kondition, technisches Können und logistisches Planen (zum Beispiel, um ein Hindernis zu überqueren) gefragt.

Ein Cyclocross Bike ähnelt einem Rennrad, ist aber auf Cyclocross-Rennen ausgelegt. Deshalb unterscheiden sich die Komponenten zum Teil. Ein Cyclocross Bike hat zum Beispiel breitere 33c-Reifen mit mehr Spielraum für Gabel und Rahmen, bessere Bremsen für das Fahren im Gelände und häufig auch eine andere Kabelführung.

Zudem haben Cyclocross Bikes eine aggressive Geometrie und sind vor allem für den Rennsport konzipiert. Komfort ist hier zweitrangig. Es geht hauptsächlich darum, die Strecke so schnell wie möglich zu bewältigen. Das Trek Boone, das Specialized CruX und das Cannondale SuperX fallen in diese Kategorie.

Was ist ein Gravel Bike?

Ein Gravel Bike ist für Fahrten auf Schotter oder gemischtem Terrain konzipiert und wird oft als Adventure-Bike genutzt. Diese Fahrräder sind nicht nur bei Bikepacker:innen beliebt, sondern werden mittlerweile auch oft fürs Ultracycling genutzt.

Warum? Nun, Gravel Bikes können einfach so gut wie alles und es gibt sie in vielen Farben und Formen. Manche sehen eher wie ein Rennrad aus, andere wiederum sind mit Komponenten ausgestattet, die denen eines Mountainbikes ähneln. Viele Unternehmen haben unterschiedliche Vorstellungen davon, wie ein Gravel Bike zu sein hat.

Wie gesagt sind Gravel Bikes einem Rennrad sehr ähnlich, haben aber viel breitere Reifen, eine niedrigere Übersetzung und eine angenehmere Fahrposition für mehr Kontrolle und Komfort. Außerdem sind sie mit Scheibenbremsen ausgestattet, damit du immer schnell anhalten kannst.

Gravel Bikes können viele verschiedene Terrains bewältigen. Auf der Straße sind sie effizient und auf dem Trail oder einem Feldweg bequem und sicher.

Ein paar Beispiele für solche Räder sind das Giant Revolt, das Specialized Diverge oder das Rose Backroad und Rose Backroad FF.

Tipp: Lies dir auch unseren Blogpost „Was ist ein Gravel Bike?“ durch, um noch mehr über Gravel Bikes zu erfahren.

Cyclocross vs. Gravel Bike – das sind die Unterschiede

Obwohl Cyclocross und Gravel Bikes auf den ersten Blick sehr ähnliche Eigenschaften haben, liegt der Teufel hier im Detail. Diese kleinen, aber feinen Unterschiede solltest du kennen, bevor du eine Entscheidung triffst.

Wir haben dir eine praktische Übersicht erstellt:

Cyclocross vs. Gravel: Unterschiede bei der Geometrie

Die Geometrie eines Fahrrads entscheidet über die Position, die du beim Radeln einnimmst. Dir ist es wichtig, an Rennen teilzunehmen? Oder lieber so bequem wie möglich auf einer Radreise unterwegs zu sein?

Dann solltest du darauf achten, dass die Geometrie entweder entsprechend aggressiv und damit auf Geschwindigkeit statt auf Komfort ausgelegt ist, oder eher entspannt, damit du langsamer, aber komfortabler unterwegs bist.

Wie gesagt ist die Haltung auf einem Cyclocross Bike sehr aggressiv und ausschließlich auf Geschwindigkeit und Performance ausgelegt. Gravel Bikes hingegen haben eine entspanntere Geometrie und bieten mehr Kontrolle und Komfort.

Da Cyclocross-Rennen normalerweise relativ kurzweilig sind, ist hier der Komfort nicht so wichtig. Auf längeren Gravel-Abenteuern aber umso mehr!

Reifen: weniger Einschränkungen für Gravel Bikes

Auf ein Cyclocross Bike passen ungefähr 32c bis 35c Reifen. Grund dafür ist, dass viele Cyclocross-Rennen eine maximale Reifengröße von 33c vorschreiben.

Bei Gravel Bikes sind Reifengrößen von 32c bis hin zu 52c möglich. Größere Reifen können mehr Grip und Komfort bieten, während schmalere Reifen (ähnlich wie bei Rennrädern) weniger Rollwiderstand haben und dadurch schneller sind. Deshalb solltest du gut darüber nachdenken, was dir letztendlich wichtiger ist.

Cyclocross vs. Gravel: Unterschiede beim Rahmen und bei der Gabel

Cyclocross Bikes sollen so wenig wie möglich wiegen und bestehen daher in der Regel aus leichtem Aluminium oder Carbon.

Das gilt zwar auch für Gravel Bikes, aber da gibt es auch viele Modelle aus Stahl, die sich eher auf Langlebigkeit spezialisieren als auf Performance und Geschwindigkeit (wichtig auf einer langen Tour bei Wind und Wetter!).

Kabelführung

Obwohl viele moderne Bikes über eine interne Kabelführung verfügen, liegen die Kabel bei einigen Modellen außen. Bei Cyclocross Bikes sitzen die Züge oft oben auf dem Oberrohr, anstatt unter dem Unterrohr zu verlaufen. Gravel-Bikes sind traditionell verkabelt, wie normale Fahrräder.

Bremsen

Gravel Bikes sind in der Regel immer mit Scheibenbremsen ausgestattet, während Cyclocross Bikes sowohl mit Scheibenbremsen als auch mit Cantilever-Bremsen erhältlich sind.

Cantilever-Bremsen sind verkabelte Bremsen, die durch das Greifen der Felge und nicht durch eine Scheibe funktionieren. Heutzutage gelten sie eher als veraltet, aber man sieht sie trotzdem immer noch oft beim Cyclocross.

Was passt besser zu dir? Cyclocross oder Gravel?

Eigentlich sollte dir die Entscheidung nun relativ leicht fallen. Wenn du Wert auf Leistung legst und an Cyclocross-Rennen teilnehmen willst, dann solltest du dir ein Cyclocross Bike zulegen. Falls du Bikepacking-Abenteuer erleben oder über Stock und Stein fahren willst, passt ein Gravel Bike besser zu deinen Anforderungen.

Kannst du ein Cyclocross Bike auch als Gravel Bike benutzen?

Theoretisch schon, aber da so ein Rad weniger Reifenfreiheit hat, wirst du wahrscheinlich keine breiteren Reifen für unwegsames Gelände anbringen können. Das schränkt die Auswahl an möglichen Gravelstrecken stark ein.

Außerdem könnte es sein, dass dir die Fahrposition ein wenig zu sportlich ist. Darüber wird beim Thema Gravel Bike versus Cyclocross Bike viel gesprochen – zurecht, denn mit der falschen Position wirst du nur wenig Freude an deinem neuen Fahrrad haben.

Kannst du ein Gravel Bike auch als Cyclocross Bike benutzen?

Auch hier kommt es ganz darauf an. Könntest du – aber dann riskierst du, dass du nicht die gewünschte Performance liefern kannst, wenn es darauf ankommt. Gravel Bikes sind oft schwerer und haben eine entspannte Geometrie – zwei Punkte, die sich nicht unbedingt mit schnellen Rennen decken.

Wenn du also ein Fahrrad für Radreisen oder Bikepacking-Touren sowie für schnelle Fahrten im Wald oder auf Schotter suchst, dann bist du mit einem Gravel Bike auf der sicheren Seite. Nicht vergessen: Auch wenn sich die beiden Fahrradtypen sehr ähneln, ist das Fahrgefühl doch komplett anders.