Was kann das neue Endurance Bike wirklich?
Das neueste Endurance Bike von Specialized hat ordentlich Wellen geschlagen in den letzten Wochen... Der Release des neuen Roubaix war lang ersehnt worden und wird nun noch länger gefeiert. Aber was kann das neue Roubaix SL8 wirklich und wie unterscheidet es sich vom berühmten Specialized Diverge? Nic hat das Endurance Modell in seinem letzten YouTube Video genau unter die Lupe genommen und auch wir verraten euch alles Brandneue und Wichtige in diesem Blogpost.
Wer sich das neue Roubaix SL8 zum ersten Mal ansieht, wird durchaus auf den Gedanken kommen, dass es dem alten Roubaix... nun ja, sehr sehr ähnlich sieht. Beziehungsweise exakt gleich aussieht. Specialized schwört aber darauf, dass es das bisher beste, leichteste, schnellste und geschmeidigste Roubaix und Rennrad überhaupt ist.
1. Der Future-Shock Dämpfer
Mutiges Statement. Wie Specialized das geschafft haben will? Zuallererst haben sie den berühmt-berüchtigen Future-Dämpfer überarbeitet, der Fahrer:innen 20mm Federweg zwischen Vorbau und Steuerrohr bietet. Die Version 3.0 ist nun viel besser auf die Bedürfnisse der Fahrenden abstimmbar, immerhin kann man zwischen einer weichen, mittelfesten oder festen internen Feder wählen. Keine Sorge, laut Specialized kann die gewählte Feder innerhalb weniger Minuten ausgetauscht werden. Ihr bekommt außerdem auch noch fünf Vorspannscheiben mitgeliefert, mithilfe derer ihr die Vorspannung der Federung nochmals individuell anpassen könnt.
Mehr Vorspannscheiben -> mehr Vorspannung -> steifere Feder -> mehr benötigte Kraft/Gewicht um sie einfedern zu lassen.
Im Vergleich zum Vorgängermodell, das nur eine einzige Federrate hatte, bietet das neue Roubaix also wesentlich mehr Freiheiten und Möglichkeiten, die Future Shock Federung bestens ans eigene Gewicht, Training und individuelle Bedürfnisse und Fahrstile anzupassen.
Wichtig zu wissen, ist, dass es bei der Future Shock 3.0 drei verschiedene Versionen gibt: Die Low-End-Version 3.1, die nicht mit einem hydraulischen Dämpfer ausgestattet ist, 3.2 und die High-End-Version 3.3.
Wie schon beim Vorgängermodell verfügt nur die 3.3-Version über einen Knopf am Vorbau, mit dem sich die Kompression der Feder während der Fahrt weiter einstellen lässt. Der wurde aber von Specialized ergonomisch verbessert, sodass man auch im Sattel ohne Probleme einen griffigen Einstellungsregler zur Verfügung hat, mit dem man einfach und sicher die Kompression anpassen kann. Was ebenfalls neu ist, ist dass das "Rebound Damping" vom "Compression Damping" entkoppelt wurde. Bedeutet konkret, dass, komplett unabhängig von der gewählten Kompression, euch immer die vollen 20 mm Federweg zur Verfügung stehen, anders als beim vorherigen Modell, an dem eine Erhöhung der Kompression einen höheren Rebound zur Folge hatte.
"Compression Damping", also die Druckdämpfung, beeinflusst, wie gut die Feder auf Schläge und Erschütterungen reagiert, während "Rebound Damping" (Zugdämpfung) kontrolliert, wie schnell die Feder nach dem Einfedern wieder in ihre Ausgangsposition zurückkehrt.
Wenn Rebound und Compression gekoppelt sind, führt eine höhere Compression (eine steifere Feder) zu einem höheren Rebound (ihr müsst länger warten, bis die Feder wieder in ihrer Ausgangsposition ist).
Zudem hat Specialized auch noch die allgemeine Haltbarkeit verbessert, indem die Manschette um den Future Shock dicker gemacht wurde und mehr Dichtungen eingebaut wurden, um Schmutz und Wasser fernzuhalten, was großartig ist. Sehr interessant ist auch, dass der neue Future Shock abwärtskompatibel ist: Ihr könnt also auch ältere Modelle des Roubaix mit der neuen Version des Federsystems ausstatten, was euch ordentlich Geld sparen könnte.
Um die Nachgiebigkeit und den Gesamtkomfort weiter zu erhöhen, wurde die Sattelstützenklemme um 65 mm tiefer als bei einer herkömmlichen Sattelstützenklemme angebracht. Dadurch kommt mehr von der Carbon-Pavé-Sattelstütze zum Vorschein und diese lässt sich besser biegen, sodass Stöße und Vibrationen besser abgefangen werden. Das wirkt sich ähnlich auf den Fahrkomfort aus wie die Hinterradfederung des Diverge STR Gravelbikes es tut, bietet aber im Endeffekt nur 18 mm Federweg bietet.
2. Aerodynamik und Gewicht
Specialized hat sich diesbezüglich ordentlich am Tarmac SL8 inspiriert und für eine verbesserte Aerodynamik die Sitzstreben abgesenkt, das Unterrohr vertieft und die Form des Steuerrohrs verbessert. Dies hat laut Specialized dazu geführt, dass das neue Roubaix bei einer Durchschnittsleistung von 3 Watt/kg elf Sekunden schneller über 100 km ist. Schade ist aber, dass es keine voll integrierte Kabelführung gibt, die Future Shock Federung verhindert das.
Indem Material in Bereichen eingespart wurde, in denen die Steifigkeit nicht erforderlich ist, ist das neue Roubaix um einiges leichter. Der S-Works-Rahmen in Größe 56 wiegt nur 825 Gramm - 50 Gramm weniger als beim Vorgängermodell.
Diese Gewichtsreduzierung beim S-Works Modell ist auch der Verwendung von Specializeds Premium Fact 12r Carbonmischung zu verdanken. Vollständig aufgebaut bringt das S-Works-Modell in Größe 56 dann beeindruckend geringe 7,29 kg auf die Waage.
3. Reifenfreiheit und Montagemöglichkeiten
Beim neuen Roubaix bekommt ihr ganze 40 mm Reifenfreiheit und somit die volle Freiheit, auch Gravelreifen zu montieren und so komfortabel und sicher noch vielseitigeres Terrain erkunden zu können. Das designierte Diverge STR Gravel Bike von Specialized hat gerade einmal 7 mm mehr...
Wenn dem Endurace-Rad Roubaix nicht schon durch die Reifenfreiheit etwas Gravel Charakter eingehaucht wird, dann passiert das spätestens durch die vielseitigen Montagemöglichkeiten. Ihr bekommt Oberrohrhalterungen, eine dritte Flaschenhalterung und Schutzblechhalterungen.
4. Geometrie
Das Roubaix hat eine klassische Endurance Geometrie: Komfort und Speed werden hier ideal vereint. Bedeutet einen längeren Radstand, der aber immer noch kürzer als der des Diverge ist, einen kürzeren Reach und höheren Stack, damit ihr in einer aufrechteren Position und auch auf längeren Touren bequem sitzt.
5. Preis
Im Gegensatz zum Tarmac SL8 gibt es das Roubaix in 7 verschiedenen Versionen, die von 2.800 € bis hin zum S-Works-Modell für 14.000 € reichen. Für so gut wie jedes Budget ist also auch ein passendes Roubaix dabei... Unser buycycle Favorit ist definitiv das Roubaix SL8 Sport Apex, das mit der eher gravel-spezifischen Sram Apex Gruppe und 11-44er Kassette ausgestattet ist und euch das Beste aus den Gravel- und Endurancewelten vereint.
Alles in allem ist das neue Specialized Roubaix SL8 also definitiv ein sehr fähiges, komfortables, leichtes, vielseitiges und schnelles Endurance Bike. Wenn ihr ein sehr vielseitiges Rad sucht, das sowohl auf der Straße als auch im Gelände einsetzbar ist und sicher seid, dass ihr euch auch auf Schotter wagen wollt, dann ist das Roubaix ein perfektes Bike für euch. Aber wenn ihr eher Straßenracer:innen seid und auf Asphalt bleiben wollt, dann wird das Tarmac SL8 (was sogar etwas komfortabler geworden ist) vielleicht sogar die bessere Wahl.
Wer eh schon das vorherige Roubaix besitzt, dem würden wir nicht empfehlen aufzurüsten... kauft euch dann lieber den neuen Future-Dämpfer kaufen und baut ihr in euer altes Bike ein. Oder aber ihr holt euch das Vorgängermodell zu einem günstigeren Preis auf buycycle und baut da den Future Shock ein... Ein Blick auf buycycle.com und unsere mehr als 15.000 Rennräder, Gravel und Mountainbikes lohnt sich immer. Wenn ihr noch Fragen rund ums neue Roubaix habt, ist unser Team jederzeit für euch da und für mehr Infos rund ums Thema Fahrrad verweilt ihr am Besten noch ein bisschen auf dem Blog. Bis dahin wünschen wir euch, wie immer: Happy browsing, happy cycling!