Jetzt hast du vielleicht wochenlang an der Wahl deines neuen Fahrrads gesessen, Laufradsets verglichen, Schaltgruppen nachgerüstet und jetzt steht es endlich vor der Tür. Ein letztes Mal solltest du dich jetzt aufrappeln, eine letzte Anpassung, damit deinem Fahrspaß, -erfolg und -komfort nichts mehr im Wege steht: Die Sattelhöhe muss eingestellt werden. Keine Sorge aber, in diesem Post zeigen wir dir genau, wie es geht:
Egal, ob du Anfänger:in oder erfahrene:r Fahrer:in bist, eine optimale Sattelhöhe erhöht nicht nur die Effizienz und den Komfort beim Treten, sondern verringert auch das Verletzungsrisiko. Wenn du deine Hüfte beim Treten ständig hin und her wippt oder deine Knie zu sehr zusammengedrückt werden und schmerzen, ist eine Anpassung der Sattelhöhe mehr als nötig.
Die Methoden, die wir dir in diesem Post vorstellen, können bequem zu Hause durchgeführt werden und helfen dir, eine gute und optimale Ausgangsposition zu erreichen, die du jederzeit weiter optimieren kannst. Wenn du jedoch DIE perfekte und genaueste Einstellung willst, empfehlen wir dir, ein professionelles Bike Fitting zu machen.
Am besten notierst du noch vor der Anpassung den Abstand zwischen der Mitte deiner Kurbel und der Oberkante deines Sattels. So kannst du, wenn du mit deiner neuen Position nicht zufrieden bist, zur alten zurückkehren.
1. Die Heel-to-Pedal Methode
Setze dich auf dein Fahrrad und nimm eine stabile, gerade Position damit ein - wie als würdest du fahren. Das geht entweder auf dem Heimtrainer oder du hälst dich an einem Tisch/einer Wand fest.
Stelle deine Ferse auf das Pedal und trete rückwärts, bis die Kurbel auf 6 Uhr zeigt. Zu diesem Zeitpunkt sollte dein Knie komplett durchgestreckt sein und deine Ferse noch auf dem Pedal stehen. Wenn dein Knie immer noch gebeugt ist, erhöhe die Sattelhöhe in kleinen Schritten, bis es nicht mehr gebeugt ist. Wenn deine Ferse den Kontakt mit dem Pedal verliert, senke den Sattel.
2. Die LeMond Methode
Eine der beliebtesten - sie beinhaltet das Messen deiner Schrittlänge. Zieh deine Schuhe aus und klemme einen flachen Gegenstand, z. B. ein Buch, zwischen deine Beine. Dann stellst du dich gerade hin und misst den Abstand von deinem Schritt, also der Oberseite des Buches bis zum Boden. Vielleicht brauchst du Hilfe von einem:r Bike-Buddy oder du markierst die Höhe an einer Wand und misst bis zum Boden.
Nimm nun diese Länge und multipliziere sie mit 0,883. Das ergibt laut LeMond deine ideale Sattelhöhe. Nun misst du auf deinem Fahrrad von der Mitte der Kurbelachse bis zur oberen Mittellinie deines Sattels und stellst deine Sattelhöhe entsprechend dieser errechneten Länge ein. Da bei dieser Methode die mangelnde Flexibilität, der Pedalstapel und die Schuhdicke nicht berücksichtigt werden, empfehlen wir dir, die Höhe 5 mm niedriger als berechnet einzustellen und von dort aus kleine Anpassungen vorzunehmen. Überprüfe die Höhe erneut mit der Ferse-Pedal-Methode.
3. Sattelposition
Wenn du eine komfortable Höhe gefunden hast, kannst du den Sattel nach vorne und hinten verstellen, um weitere Knieprobleme zu vermeiden. Wenn du in die Pedale trittst und die Kurbel in einer 3-Uhr-Position steht, sollte dein Knie idealerweise in einer Linie mit der Pedalachse sein. Du kannst das überprüfen, indem du ein Lot von der Unterseite deines Knies aus fallen lässt. Verschiebe den Sattel entsprechend nach vorne oder hinten, bis das Lot genau vor der Pedalachse liegt.
4. Sattelwinkel
Zu guter Letzt noch der Sattelwinkel. Um dich beim Fahren noch besser zu unterstützen, empfehlen wir dir, den Sattel entweder parallel zum Boden oder vorne ganz leicht abwärts geneigt einzustellen.
Wir empfehlen dir, nicht alle diese Anpassungen auf einmal vorzunehmen, sondern sie schrittweise in deine Fahrradroutine einzubauen. Es gibt viele Faktoren, die sich auf die Passform des Fahrrads auswirken können. Nimm also bei den ersten Fahrten ein Multitool mit, damit du unterwegs Feineinstellungen vornehmen kannst.
Soviel zu deiner idealen Sattelposition: Wenn du noch Fragen hast, ist unser buycycleTeam immer für dich da. Bis dahin wünschen wir dir: Happy finetuning, happy cycling!
Freud und Leid liegen oft nah beieinander. Dieses Sprichwort bestätigt wohl jeder, der schonmal in unbequemer Sitzposition auf Radtour war. Denn der Wochenendausflug über die Radwege der Umgebung bleibt nur positiv im Gedächtnis, wenn weder Gesäß- noch Knie- oder Rückenschmerzen folgen. Für gelungenen Fahrspaß soll das Fahrrad also der Anatomie des Fahrers gerecht werden. Ganz unabhängig ob man mit Mountainbike, Trekkingrad, Rennrad, Gravel Bike oder E-Bike unterwegs ist, die Sitzposition muss stimmen. Als Radfahrer hat man drei Kontaktpunkte zu den Fahrradkomponenten: Lenker, Pedale und Sattel. Das Trio beeinflusst die Sitzposition. Durch Veränderung des Lenkervorbaus und der Lenkerhöhe oder der Sattelposition kann selbst der falsche Fahrradrahmen ausgeglichen werden. Hier erfährst du, wie du deinen Sattel optimal auf dich abstimmst. Die gezeigten Methoden kannst du alle von zu Hause aus durchführen. Dies ersetzt kein professionelles Bikefitting, dennoch kannst du selbst einfach und schnell dein Fahrerleben und die Kraftübertragung optimieren.Wann muss ich meinen Sattel neu einstellen?Für mehr Tret Effizienz und mehr Komfort - Jeder, der ein Neu- oder Gebrauchtrad erwirbt, sollte sich darüber Gedanken machen: In welche Position muss mein Sattel? Am besten beschäftigt man sich also mit der Thematik, bevor erste körperliche Beschwerden durch Fehlhaltung beim Fahrradfahren auftauchen. Doch nicht nur die Neuanschaffung eines Bikes erfordert die richtige Einstellung der Sattelstütze. Auch wenn deine Knie zu komprimiert während der Fahrt sind und anfangen zu schmerzen, oder du Rückenbeschwerden bekommst, ist es allerhöchste Zeit, etwas mit der Höhe deines Sattels herum zu probieren. Eine falsche Haltung auf dem Fahrrad kann dir auch erst nach einer Weile auffallen, beispielsweise wenn du dein Rad zum ersten mal auf einer längeren Tour nutzt. Auch eine zu kleine oder zu große Rahmenhöhe kann durch die passende Satteleinstellung ausgeglichen werden. Erwirbt man also ein neues Fahrrad, oder beklagt man nach einer Tour körperliche Leiden, so lohnt es sich, die Sattelhöhe neu auszurichten. So minimierst du dein Verletzungsrisiko. Um den Fahrradsattel richtig einzustellen und das Sitzrohr anzupassen, benötigt man bei manchen Fahrrädern einen Inbusschlüssel oder ein Multi Tool. Hier erfährst du die passenden Methoden dafür.Wie hoch muss der Sattel eingestellt sein?Um deinen Sattel in die optimale Ausgangsposition in richtige Höhe zu stellen, zeigen wir dir hier einige Methoden. Bevor du mit die Sattelhöhe an deinem Bike verstellst, miss vor dem Vornehmen von Anpassungen den Abstand von der Mitte der Kurbel bis zur Oberseite des Sattels und notiere dir den Wert. So kann der Sattel jederzeit in die alte Sattelhöhe gestellt werden, falls du mit der neuen Position unzufrieden bist. Einen ersten Anhaltspunkt zur richtigen Sattelhöhe bringt die Fersen Methode. Dafür ziehst du dir deine übliche Radbekleidung an. Falls du also regelmäßig bestimmte Radschuhe oder eine gepolsterte Hose trägst, zieh dir diese an. Anschließend montierst du das Bike auf einem Trainer und setzt dich darauf, alternativ kannst du dich für eine stabile Position an einem Tisch oder einer Wand festhalten, sobald du auf dem Sattel sitzt. Setze nun nicht deine Fußballen, sondern deine Fersen auf die Pedalen, und tritt rückwärts, bis die Kurbel auf sechs Uhr zeigt. Dein eines Bein sollte malso gerade nach unten gestreckt sein, während das andere angewinkelt ist. Wenn dein Knie trotz dieser Pedal Position immer noch gebeugt ist, dann erhöhe die Sattelhöhe in kleinen Schritten. Parallel überprüfst du, ob ab welcher Sattelhöhe das Knie gestreckt ist. Die Sattelhöhe ist zu hoch, wenn die Ferse den Kontakt zum Pedal verliert. Die Fersen Methode bringt dich zu einer guten Basishöhe. Du kannst deine Haltung durch Probefahren und Ausprobieren weiter verfeinern.Wie berechnet man die Sattelhöhe?Möchtest du zu Hause so präzise wie möglich berechnen, welche deine ideale Sattelhöhe ist, lohnt sich die sogenannte LeMond-Methode. Ihr Name ist abgeleitet vom ehemaligen Rennradfahrer Greg LeMond und zählt zu den beliebtesten Methoden zur Ermittlung der Sitzhöhe. Dafür ist es nötig, deine Schrittlänge zu berechnen. Ziehe dafür deine Schuhe aus und klemme ein Buch oder eine Wasserwaage zwischen deine Beine. Während deine Haltung aufrecht bleibt, wird der Abstand zwischen der Oberkante des Buches und dem Boden gemessen. Am besten hilft dabei eine zweite Person. Das Maß, das du beim Messen erhältst, also deine Schrittlänge X, wird anschließend mit 0,883 multipliziert. Das ergibt deine ideale Sattelhöhe. Um sie einzustellen, misst du von Mitte Tretlager bis zur oberen Mittellinie deines Sattels und passt den Fahrradsattel entsprechend an. Leider werden bei dieser Methode weitere Störfaktoren wie die Dicke deiner Schuhsohlen ignoriert, weshalb du die Höhe 5mm niedriger als berechnet einstellen solltest. Auch hier gilt es anschließend, bei einer Probefahrt die neu eingestellte Höhe auszuprobieren und nachzujustieren. Ist eine angenehme Höhe gefunden, kann der Sattel nach vorne oder nach hinten angepasst werden. Auch diese Einstellung ist relevant, um Knieproblemen vorzubeugen. Am besten setzt du dich dafür erneut auf dein Bike und bringst die Kurbel in eine 3 Uhr Position. Dein Knie sollte idealerweise in einer Linie mit der Pedalachse sein. Der Kniewinkel lässt sich überprüfen, indem du ein Lot oder ein Lineal von der Unterseite deines Knies an hältst. Bewege den Sattel entsprechend vor oder zurück, bis sich das Lot oder das Lineal direkt vor der Pedalachse befindet. Abschließend noch ein Tipp zur Sattelneigung: Am besten hält man den Sattel ganz eben mit dem Boden, oder neigt die Vorderseite des Sattels leicht nach unten. Das sollte nicht zu stark sein, denn andernfalls folgt lästiges nach vorne rutschen während der Fahrt. Nachdem die Sattelposition und die Sattelneigung eingestellt wurden, solltest du noch einmal die Höhe überprüfen, da sie verändert sein könnte. Diese Schritte sind das Beste, was du alleine von zu Hause aus aus deiner Sitzposition anhand des Sattels herausholen kannst. Diese Änderungen sind viele auf einmal. Halte also bei der nächsten Fahrradtour ein Multi-Tool parat, um weitere Feineinstellungen vorzunehmen und allseits angenehm zu pedalieren. Ein Multi Tool ist generell essentiell für jeden längeren Radausflug.Welche Sattelhöhe bei welcher Schrittlänge?Pauschal lässt sich nicht sagen, welche Innenbeinlänge zu welcher Sattelhöhe passt. Eine Kombination aus der Fersen Methode und der LeMond Methode bringen eine gute Ausgangshöhe, von der aus weiter nachjustiert werden kann. Benötigst du Hilfe beim Ausrechnen deiner Schrittlänge, besuche den Fahrradhändler deines Vertrauens. Er wird dir sicherlich behilflich sein. Wer sein Bike wettkampftauglich einstellen will oder regelmäßig weite Strecken zurücklegt, dem empfehlen wir ein professionelles Bikefitting.Was ist die Hügi Formel?Immer wieder hört man im Zusammenhang mit der Sattelhöhe die sogenannte Hügi-Methode. Namensgeber hierfür ist Wilfried Hügi, der die Methode entwickelte. Hierbei handelt es sich um das gleiche Prinzip wie bei der LeMond Methode, die bereits vorgestellt wurde. Mit Hilfe der Schrittlänge kann also ein Wert berechnet werden, der von der Mitte des Tretlagers an den idealen Abstand bis zum Sattel nennt, um Knieschmerzen vorzubeugen. Allerdings wird die Schrittlänge mit einem anderen Wert multipliziert, und zwar mit 0,885.Hast du Fragen zu deiner Sattelhöhe, dann wende dich gerne an das buycycle Team.