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    Editorial

    Radeln in der Hitze

    Sophia Willmes
    Sophia Willmes
    17. Aug. 2023 5 Min.
    Radeln in der Hitze

    Eure Must-Do's auf der nächsten heißen Tour

    Wir haben es mal wieder geschafft, Rekorde zu knacken - aber Grund zur Freude ist das leider nicht. Der Juli 2023 war mit einer globalen Durchschnittstemperatur von 16,95 Grad der wärmste bisher jemals gemessene Monat und eine Besserung ist aktuell nicht wirklich in Sicht. Kurz gesagt: Es war heiß. Und es wird erstmal heiß bleiben. Die große Hitze war auch bei der diesjährigen Tour de France ein riesiges Thema, während der Etappen in Südfrankreich wurden über 40 Grad Lufttemperatur gemessen. Auf dem Asphalt werden das schnell 60 Grad und das Peloton ächzte im Angesicht dieser drückenden Hitze vor sich hin.

    Jetzt fahrt ihr vielleicht keine Tour de France und habt bei 40 Grad auch die Möglichkeit eure Radtour auf einen anderen Tag zu verschieben. Trotzdem wollen wir alle auch trotz hoher Temperaturen unserer Lieblingsbeschäftigung nachgehen können. Hier kommen also die buycycle Tipps fürs Radeln in der Hitze, damit ihr euren nächsten sommerlichen Ride genießen könnt. Und auch, wenn die meisten euch offensichtlich erscheinen können - Wichtig sind sie. Also kauen wir lieber nochmal das ganze Hitze 1x1 durch, statt doch etwas zu unterschätzen oder vergessen.

    Triathlon competition – Road cycling
    Photo by Markus Spiske / Unsplash

    1. Trinken. Überraschung.

    Genug trinken ist eigentlich die Lösung für so gut wie alles: Es hilft gegen Kopfweh, gegen Bauchweh, gegen Schwindel, gegen alles. Deswegen kann man sich gar nicht oft genug wiederholen, wenn man die ewig selbe Leier nochmal spielt: Trinkt. Genug. Wasser.

    Das ist in jeder Lebenssituation und auch bei jeder Radtour wichtig, bei Hitze aber nochmal extra. Oft empfinden wir nämlich bei hohen Temperaturen nicht genügend Durst. Wenn er dann einmal kommt, haben wir meistens schon viel zu lange nichts getrunken. Haut euch aber auch nicht auf einmal einen ganzen Liter Wasser, Apfelschorle oder Iso rein, sondern trinkt in regelmäßigen Abständen ein paar Schlücke. Alle 20 Minuten 100 Milliliter ist zum Beispiel ein Anfang.

    Gut eignen sich Saftschorlen mit einem Wasser-Frucht-Anteil von 2:1, Eistee oder das gute alte Wasser. In Letzteres am besten noch ein bisschen Salz geben, davon verliert unser Körper beim Schwitzen nämlich reichlich. Oder direkt eine Elektrolytlösung in die Trinkflasche füllen, die versorgt euren Körper dann mit (fast) allem, was er braucht.

    2. Essen. Euer Getränk braucht immerhin Begleitung.

    Nicht nur der Durst, auch der Appetit meldet sich in der Hitze viel zu selten. Hier trügt abermals der Schein: Euer Körper braucht extra Energie, um mit den zusätzlichen Belastungen der Hitze besser klarzukommen. Denkt also an ausreichend Nahrung, an Bananen für Magnesium, eure liebsten Energieriegel oder schlagt direkt zwei Fliegen mit einer Klappe mit einem der Kohlenhydratgetränke von Ministry of Nutrition. Die haben nämlich eine eigene "Heat"-Reihe für ihre Getränkepulver, deren Produkte auf den hohen Wasserverlust beim Fahren in der Hitze angepasst sind.

    A cyclist taking a drink at sunset.
    Photo by Chris Kendall / Unsplash

    3. Schützt eure Haut: Sonnencreme.

    Auch wenn es manchmal lästig ist: Cremt euch ein. Am ganzen Körper und mit einer Sonnenpflege mit Lichtschutzfaktor 50, die im Idealfall auch noch wasserfest ist, um euch auch bei Schweißausbrüchen noch schützen zu können.

    Schmiert also Beine, Arme, Hals und Gesicht ordentlich ein und vergesst auf keinen Fall eure Hände und Lippen, da die Haut hier besonders empfindlich ist. Diejenigen mit Glatze unter euch sollten unbedingt an die Sonneneinstrahlung durch die Belüftungsschlitze beim Helm denken und auch hier für genügend Schutz sorgen. Und wer Mesh-Jerseys trägt (siehe Tipp 6), sollte auch unter der Kleidung noch Sonnencreme auftragen.

    4. Schützt eure Augen: Sonnenbrille

    Die Sonne kann nicht nur für eure Haut gefährlich werden, sondern auch für die Augen. Um diese zu schützen, aber auch aus dem ganz praktischen Grund, bei gleißend hellem Licht eine bessere Sicht zu haben, dürft ihr eure Sonnenbrille nicht vergessen. Denkt daran, dass die Gläser einen UV-Schutz von 400 haben sollten, damit sie auch wirklich etwas bringen. Achtet zu guter Letzt noch darauf, dass eure Fahrradsonnenbrille gut und fest sitzt. Nichts ist nerviger, als bei voller Fahrt andauernd den Bügel der Brille wieder die Nase hochschieben zu müssen.

    5. Insektenschutz & Zecken-Check. Bleibt unberührt.

    Insekten, vor allem die kleinen Stechmückenviecher, lieben Feuchtigkeit und Wärme und euer Schweiß ist für sie die reinste Einladung zum Festmahl. Sich also einmal vor der Fahrt und nach dem Auftragen der Sonnencreme in eine Wolke aus Anti-Mücken-Spray zu hüllen (bitte nicht einatmen), sollte euch vor den Avancen der Blutsauger schützen. In manchen Gegenden solltet ihr euch außerdem gegen Zecken wappnen. Dann gilt auch: Nach der Fahrt einmal gründlich den ganzen Körper abchecken, ob sich auch nichts festgebissen hat. Zecken lieben weiche und dünne Haut, schaut also bei Brust, Bauch, Kniekehlen und eurem Lendenbereich extra genau nach.

    6. Mesh-Kleidung. Nutzt den Fahrtwind.

    Kleider machen Radfahrer:innen, auch bei Hitze. In der Sonne ist helle Kleidung angenehmer und am Besten greift man direkt zu atmungsaktiven Mesh-Trikots und -Shorts. Die sind leichter, lassen ordentlich Luft und Fahrtwind durch und kühlen somit eure Haut. Oberkörperfrei zu fahren, hört sich vielleicht nach der erfrischendsten Lösung an, ist aber tatsächlich strapazierender für Haut und Körper.

    Photo by Munbaik Cycling Clothing / Unsplash

    Eine Kopfbedeckung ist ein Muss, wenn ihr vernünftig seid, habt ihr aber eh einen Helm auf, das reicht. Wer am Kopf besonders viel schwitzt, kann sich ein nasses Tuch unter den Helm an die Stirn klemmen, das euch den Schweiß aus den Augen hält und bei jeder Pause neu befeuchtet werden kann. Das kühlt dann auch noch euren Kopf!

    7. Plant eure Route entsprechend. Schatten und Wasser sind eure Freunde.

    Das geht vielleicht nicht auf dem Weg zur Arbeit, aber am Besten plant ihr die Route für eure Tour so, dass sie euch durch schattige Fleckchen, Wälder oder lange Alleen führt. So bleibt ihr kühler und schützt euch nochmal besser vor Sonneneinstrahlung. Auch lange Kletter-Einheiten müssen bei 35 Grad nicht unbedingt sein...

    Wenn ihr dann auch noch an einem See, Bach oder Fluss eine Pause einlegen könnt, verdient ihr eine Medaille in sommerlicher Routenplanung. Hier könnt ihr Energie tanken und euch in Ruhe abkühlen (aber nicht direkt ins kalte Wasser springen, das crasht euren Kreislauf). Apropos ordentliche Pausen: Davon solltet ihr unbedingt mehr einlegen als sonst. Euer Körper braucht diese extra Verschnaufpause.

    8. Der frühe Vogel fängt keinen Hitzeschlag

    Die höchste Belastung an Hitze und Sonneneinstrahlung herrscht es auf der Nordhalbkugel zwischen 14 und 17 Uhr. Steht also extra früh auf, um die frühen, kühlen Morgenstunden zu nutzen oder macht abends eine kleine Tour in die Dunkelheit hinein. Vermeidet unbedingt die Mittagssonne und legt hier eine lange Pause ein. Wer den ganzen Tag radeln will, sollte es am Nachmittag ruhig angehen.

    9. Hitzetraining

    Bevor ihr euch an eure erste längere Hitzetour wagt, solltet ihr davor schon Erfahrung mit vielen kurzen Touren bei hohen Temperaturen gesammelt haben. Geht es langsam an und bereitet euren Körper auf die besondere Herausforderung vor!

    Kurz gesagt: Gebt auf euch Acht. Beim Radfahren immer, bei Hitze nochmal besonders. Unterschätzt die Belastung nicht, hört auf euren Körper (außer bei fehlendem Durst und Appetit, da ballert ihr trotzdem nach) und überanstrengt euch nicht. Dann wird auch eine heiße Tour zu einer unvergesslichen. Bei weiteren Fragen zum Radeln in der Hitze ist unser Team jederzeit für euch da, alles andere rund ums Thema Fahrrad findet ihr dann auf dem Blog. Und das perfekte Fahrrad für eure Hitzetour gibt es natürlich auf buycycle: Pre-owned und bis zu 60% billiger. Stöbert einmal durch, wir wünschen euch: Happy browsing, happy cycling! Stay cool.