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    Die Highlights der Radsportsaison 2023

    Sophia Willmes
    Sophia Willmes
    12. Okt. 2023 7 Min.
    Die Highlights der Radsportsaison 2023

    Die Offseason rückt langsam aber sicher (und bedrohlich auch) näher... spätestens ab den ersten einstelligen Temperaturen hängen vermutlich die meisten von euch das Radfahren fürs erste an den Nagel... Um aber für die letzten schönen Tage nochmal etwas Motivation im Sattel zu finden und die Saison im Positiven abzuschließen, wollen wir von buycyle nochmal ein paar der wichtigsten Momente der Radsportsaison Revue passieren lassen... auf dass viele weitere solcher Highlights noch diesen Oktober oder aber nächstes Jahr auf uns warten!

    1. Mathieu Van der Poel brach Rekorde

    Zum ersten Mal gewann der niederländische Radsportstar die Weltmeisterschaft im Straßenrennen und besiegte damit trotz eines späten Sturzes im Rennen die Fan Favorites Tadej Pogačar und Remco Evenpoel. Er ist damit der erste männliche Radrennfahrer der Geschichte, der in einem Jahr den Cross- und Straßenrennen-Weltmeistertitel einheimsen konnte (erste Person generell, die beide Titel gewann, war Marianne Vos) - und das mit 28 Jahren. Oh und bevor wir das vergessen: Paris-Roubaix ging auch an ihn. Doppelweltmeister und Gewinner des aufregendsten Klassikerrennen - was für eine Saison für den Alpecin–Deceuninck-Fahrer.

    2. Annemiek van Vleuten verabschiedete sich

    Es war die letzte Saison der niederländischen Radfahrikone, ihr Karriereende hatte die 40-Jährige bereits letzten Herbst angekündigt. Umso schöner für Fans aller Welt, sie nochmal eine so grandiose Saison hinlegen zu sehen: Gesamtsieg bei der ersten Ausgabe der Vuelta Feminina, ihre vierte Maglia Rosa beim Giro Donne und den Titel der ersten Radfahrerin, die alle drei Grand Tours Féminins gewonnen hat. Bei der Tour de France Femmes landete sie auf dem vierten Platz und überließ das Podium der jungen Generation... überraschend großzügig. Gerade nach ihrem schwersten Moment, im Nebel auf dem Col du Tourmalet, stand sie geduldig auf dem Gipfel, gab Interviews und schien mit dem Ende ihrer Regentschaft im Reinen... Das letzte Rennen ihrer Karriere, die Sima Ladies Tour, bestritt sie nur 15 km von ihrem Heimatort entfernt und ließ sich dort ein letztes Mal von Tausenden von Fans feiern... Wir sagen Danke für eine beeindruckende Karriere und die Inspiration, die sie für so viele junge Radfahrerinnen war und ist und bleibt!

    Van der Pole bei der Straßenrennen-Weltmeisterschaft 2023, Van Vleuten bei der Giro d'Italia 2023

    3. Gold im Einzelzeitfahren für Remco Evenpoel

    Seine Saison war das eigentlich nicht... erst stahl ihm eine Covid-19 Erkrankungen die (als ziemlich sicher geltende) Aussicht auf die Maglia Rosa beim diesjährigen Giro, dazu kam der Druck des Hin-und-Hers rund um die mögliche Fusion seines Soudal-Quickstep Teams mit Jumbo-Visma und bei der Vuelta brach seine Leistung überraschend ein. Trotzdem, und das muss gebührend gefeiert werden: Er wurde bei den UCI Weltmeisterschaften in Glasgow der jüngste Zeitfahrweltmeister der Geschichte und setzte sich im Schlagabtausch mit dem Italiener Filippo Ganna letztlich mit 12,28 Sekunden Vorsprung durch. Und Liège-Bastogne-Liège ging auch an ihn, sowie mehrere Etappensiege beim Giro und bei der Vuelta. 2024 kann also nur noch besser werden!

    4. SD Worx sicherte sich die Spring Classics - und die Tour de France noch dazu

    Eines der aufregendsten Teams und eines der erfolgreichsten noch dazu: Dank Superstar Demi Vollering, die sich den Sieg bei Ardennes und den Strade Bianche sicherte, aber auch durch die unfassbaren Performances von Lotte Kopecky, Lorena Wiebes und Marlen Reusser gingen 12 der 17 Eintagesrennen an SD Worx. Die zweite Ausgabe der Tour de France Femmes danach gleich dazu - Demi Vollering trug siegreich das gelbe Trikot, neben ihr auf dem Podium Teamkollegin Lotte Kopecky.
    Kopeckys Highlight war definitiv die Tour de Flandern, wo sie spätestens auf den letzten 18 km als unaufhaltbar galt. Und auch sonst kann man sie zusammen mit Vollering mit gutem Gewissen als Star der Saison bezeichnen: Zweiter Platz bei der Tour de Femmes, das grüne Trikot und ein Etappensieg noch dazu, Goldmedaillen im Straßenrennen, Punktefahren und Ausscheidungsfahren sowie der zweite Platz bei den Strade Bianche reihen sich in ihre lange Liste von Erfolgen...

    Evenpoel bei den Zeitfahr-Weltmeisterschaften, Kopecky und Vollering bei der Tour de France Femmes

    5. Pogačar flog durch den Frühling

    Kein anderer Tour de France Gewinner hätte uns diesen Frühling so beeindrucken können wie Tadej Pogačar: Er setzte sich gegen die besten Klassikerfahrer der neuen Generation ruhig und beständig durch und sein atemberaubender Sprint in der Flandernrundfahrt bescherte ihm einen Platz in der Geschichte. Nicht nur als einer von nur drei Fahrern, die sowohl Flandern als auch die Tour gewonnen haben, sondern auch dadurch, dass noch nie jemand die Flandernrundfahrt in so kurzer Zeit absolviert hatte. In einem Interview sagte er nach dem Rennen:

    Würde ich nach dem heutigen Tag in Rente gehen, ich wäre stolz auf meine Karriere.

    Zurecht. Das bewies die beeindruckende Attacke, mit der er Vingegaard auf dem letzten Anstieg nach Cauterets-Cambasque in der Tour de France herausforderte, noch einmal mehr, auch, wenn es nur für den zweiten Platz auf dem Podium in Paris reichte.

    6. Alison Jackson überraschte sich selbst bei Paris-Roubaix

    Die diesjährige Ausgabe - des eh schon aufregenden Rennens - zog Zuschauer:innen so richtig in den Bann. Ein erstes Breakaway formte sich schon früh und erhielt überraschenderweise konstant seinen Vorsprung aufrecht. EF-Education-Tibco-SVB’s Alison Jackson war unter den sieben Fahrerinnen, die sich fortan weit vor allen anderen über die Pflastersteine kämpften und feuerte, in einem der für uns schönsten Momente der gesamten Saison, ihre Mitfahrerinnen mit winkenden Armen an, durchzuhalten und weiterzumachen. Im Roubaix Velodrom legte sie schließlich mit letzter Kraft einen atemberaubenden Sprint hin - und gewann. Und überraschte damit alle. Sich selbst allem Anschein nach auch.

    7. Jumbo-Visma gewann eine Grand Tour nach der anderen

    Dass Vingegaard erneut den Gesamtsieg bei der Tour de France einheimsen würde, war spätestens ab der 17. Etappe klar, als er Pogačar auf dem Anstieg des Col de la Loze ganze fünf Minuten abluchste... Der Däne bewies von Anfang an konstante und gewissenhafte Leistung der Extraklasse, beeindruckte vor allem im Zeitrennen und trug ab der 14. Etappe das gelbe Trikot - und behielt es bis zum Schluss. Aber auch jenseits des Toursiegs hatte das Jumbo-Visma eine unfassbar erfolgreiche Saison: Roglič gewann den Giro d'Italia nach einer wahnsinnigen Leistung beim Zeitfahren in den Bergen und Sepp Kuss konnte nach einigen komplizierten teaminternen - nennen wir es - "Dynamiken" die Vuelta für sich entscheiden und den ersten Platz auf einem Jumbo-Visma gespickten Podium einnehmen - vor Vingegaard und Roglič.

    die heilige Dreifaltigkeit von Jumbo-Visma bei der Vuelta - Vingegaard, Kuss und Roglič

    8. Schelte für die UCI und Gold für Katarzyna Niewiadome bei den Gravel Weltmeisterschaften

    Bei den diesjährigen Gravel World Championships waren die Fahrerinnen und die gesamten Radsportcommunity mehr als nur aufgebracht, als am Abend vor dem Frauenrennen von der UCI angekündigt wurde, dass es nicht wie erwartet im Fernsehen übertragen werden würde... im Gegensatz zum Rennen der Männer. Nach intensiven Beschwerden sollen die WM-Veranstalter nun in Zukunft zur TV-Produktion beider Rennen verpflichtet werden.
    Ohne begleitende Kameras an ihrer Seite, aber dafür mit noch treueren und anfeuernderen Fans entlang der Strecke in Norditalien konnte Katarzyna Niewiadome das Rennen für sich entscheiden, nachdem sie sich auf dem vorletzten Anstieg noch 15 km vor dem Ziel von den Favoritinnen Silvia Persico und Demi Vollering absetzen konnte.

    Gravelweltmeisterin 2023: Katarzyna Niewiadome

    9. Crit Gold an die Einzelgänger:innen der amerikanischen Nationalmeisterschaft

    In Knoxville, Tennessee traten die besten der besten amerikanischen Kriteriumsfahrer:innen für den Nationalmeisterschaftstitel an. Der gerade einmal 20-Jährige Luke Lamperti konnte sich gegen die starken Fahrer der Legion of Los Angeles durchsetzen und entschied das Rennen im Alleingang für sich. Bei den Frauen gewann Cory Labecki, die seit 2016 kein Kriterium mehr gewonnen hatte - dieser Meisterschaftstitel war allerdings der 73. ihrer Karriere, die 30-Jährige also auch in den nächsten Jahren zu unterschätzen, wäre falsch.

    Kriteriums Nationalmeister: Lamperti und Lampecky

    10. Biniam Girmay trat als einziger Schwarzer Fahrer bei der Tour de France an

    Es war die erste Tour de France für den eritreischen Radrennfahrer und das erste Mal seit zwei Jahren, dass ein Schwarzer Sportler an der Startlinie der Grand Tour stand. Girmay hatte letztes Jahr bereits das Klassikerrennen in Gent und eine Etappe des Giro d'Italia gewonnen. In dieser Saison beeindruckte er vor allem während der Tour de Suisse, als er in der zweiten Etappe Wout Van Aert in einem atemberaubenden Sprint hinter sich liess und geradewegs zum Etappensieg fuhr. Bei der Tour de France landete er auf dem 125. Platz im GC Ranking - und auch, wenn Gimay ohne Zweifel ein wichtiges Vorbild für die neue Generation und BIPOC Fahrer:innen weltweit ist, so müssen wir doch feststellen, dass wir von echten Chancengleichheit und Diversität im professionellen Radsport noch weit entfernt scheinen und die Pelotons der Grand Tour immer noch erschlagend weiss sind... Zeit, dass sich das in 2024 ändert.

    Girmay bei seinem Etappensieg der Tour de Suisse

    Natürlich (und glücklicherweise), hat es dieses Jahr im Radsport es noch viel mehr schöne, beeindruckende, rührende und motivierende Momente gegeben. Wenn euch noch einer einfällt, den ihr unbedingt teilen möchtet, freut sich unser Team immer über eine Nachricht von euch. Und wenn es für eine neue Saison auch ein neues Bike sein soll, seid ihr bei buycycle genau richtig: Immerhin findet ihr bei uns mehr als 17.000 gebrauchte und refurbished Rennräder, Gravel und Mountainbikes. Euer altes Bike könnt ihr bei uns außerdem sicher, schnell und unkompliziert verkaufen! Bei Fragen rund um unsere Services, sind wir jederzeit für euch da und für alles Weitere rund ums Thema Fahrrad, stöbert ihr am Besten noch ein Wenig auf dem Blog herum... Wir wünschen euch bis dahin, wie immer: Happy browsing, happy cycling!