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    Ridley Kanzo Fast Review

    Sophia Willmes
    Sophia Willmes
    5. Juli 2023 5 Min.
    Ridley Kanzo Fast Review

    Das schnellste Gravel Bike der Welt?

    Kombiniert man Mountainbikes und Rennräder, bekommt man ein Gravel Bike. So das ungefähre Rezept. Ridley hat sich mit dem Kanzo Fast aber ein bisschen etwas anderes überlegt und ein paar ordentliche Prisen Renncharakter und Aerodynamik mehr in die Entwicklung dieses besonderen Bikes gegeben. Ist es aber wirklich das schnellste Gravel Bike auf dem Markt? Nic hat es sich in unserem letzten YouTube Video mal genauer angesehen und wir im Blog werfen heute auch einen Blick auf das Ridley Kanzo Fast:

    1. Aerodynamik

    Zugegebenermaßen, der Titel "schnellstes Gravelbike der Welt" stammt von Ridley selbst, ein kurzer kritischer Blick auf das Fahrrad muss also sein. Aber: Das Kanzo Fast ist wirklich unschlagbar aerodynamisch. Ridley hat im Grunde das Beste aus ihrem Aero-Rennrad, dem Noah Fast und dem Kanzo Gravel Bike genommen und daraus die Gravel-Speed-Maschine Kanzo Fast geschaffen.

    Das Bike verfügt über abgeschnittene NACA-Rohre, die den Luftwiderstand reduzieren, indem sie die Luftströmung um das Rad kontrollieren. Und das nicht nur, wenn der Wind gerade von vorne, also bei 0 Grad auf die Rohre trifft, sondern auch, wenn der Wind von der Seite in Winkeln von bis zu 15 Grad kommt.

    Der nahtlose Übergang zwischen Gabel und Rahmen oder das gebogene Sitzrohr, das das Hinterrad schützt, sehen nicht nur schick aus, sondern tragen auch zur Aerodynamik bei, genauso wie die d-förmige Sattelstütze mit f-surface plus-Technologie und die vollständig integrierte Kabelführung. Dazu kommen Flügel an der Unterseite der Gabel zur Reduzierung der von der Radnabe verursachten Turbulenzen und bei den teureren Modellen ist auch noch ein Kanzo Fast Gravel-spezifischer Aero-Lenker verbaut. All das ermöglicht es dem Bike, Luftwiderstand maximal zu trotzen und noch schneller durch die Luft zu schneiden. Vor allem bei Geschwindigkeiten um die 25-30 km/h spürt ihr das wirklich.

    2. Geometrie

    Die Geometrie entspricht dem, was man bei einem Gravelbike erwarten würde. Ein kürzerer Reach, ein höherer Stack und ein längerer Radstand als bei einem typischen Rennrad sorgen für mehr Stabilität und Kontrolle auf Schotter. Trotzdem ist es relativ aggressiv geschnitten und fühlt sich auf der Straße sogar wie ein reines Rennrad an, bloß in Kurven ist es ein bisschen langsamer. Was zwar leider bedeutet, dass es auf technischeren Trails etwas zu kämpfen hat, nicht aber, dass es unbequem ist. Die absichtlich abgesenkten Sitzstreben, die D-Shape-Carbon-Sattelstütze, der Carbon-Rahmen und die Reifenfreiheit von 42 mm ermöglichen allesamt, Vibrationen zu dämpfen und euch dadurch soliden Komfort auch auf rauem Terrain zu bieten. Sobald man aber auf verwurzelte Trails oder extremen Schotter trifft, wird es dann doch ein bisschen ungemütlich. Die Reifenfreiheit ist für ein Gravel-Bike außerdem ziemlich begrenzt, aber das zeigt nur nochmal, dass dieses Bike für schnelle Fahrten gemacht ist.

    Der Rahmen ist aus hochwertigem 24, 30, 50 und 60t Torayca Carbon gefertigt, weshalb das Ridley-Team das Rad in bestimmten Bereichen steif und trotzdem komfortabel gestalten konnte, ohne dabei viel Material zu verwenden. Das spart Gewicht und die so erzielte Steifigkeit macht sich besonders im Bereich des dicken Tretlagers bemerkbar, das für eine effiziente Kraftübertragung beim Treten sorgt.

    3. Gewicht

    Apropos Gewicht: Der Rahmen und die Gabel selbst wiegen in Größe L 1,7 kg. Die Einstiegsversion in L bringt 9,2 kg auf die Waage: Dafür, dass Aero-Bikes in der Regel viel mehr wiegen, es sich bereits um eine Größe L handelt und "nur" die Einstiegskomponenten verbaut sind, geht dieses Gewicht schwer in Ordnung. Wenn bei euch aber jedes Gramm zählt, dann könnt ihr euch für hochwertigere Komponenten entscheiden und das Gewicht auf bis zu 8,2 kg drosseln.

    4. Montage- und Konfigurationsmöglichkeiten

    Überraschender- und glücklicherweise hat das Ridley Kanzo Fast Befestigungsmöglichkeiten für Schutzbleche. Das sieht man bei Race-Gravel Bikes so gut wie nie, sorgt aber dafür, dass man dieses Bike das ganze Jahr über komfortabel nutzen kann. Und drei Flaschenhalterungen gibt es auch noch dazu, eine davon direkt unter dem Unterrohr.

    Fast noch cooler? Ridleys Konfigurationsfunktion. Ihr könnt nicht nur die Farbe eures Fahrrads anpassen, sondern auch aus einer Reihe von Schaltgruppen, Laufradsätzen, Cockpit-Setups, Sätteln usw. wählen. Das klassischste Modell ist das Einsteigermodell und kommt mit einer mechanischen Sram Rival 1x11 Gruppe, von der Nic eher kein Fan ist, einem Ritchey Buttano Lenker, der in Ordnung geht und Vittoria Terreno Dry Reifen, die auf Ridleys hauseigenem Forza Norte Alu Laufradsatz montiert sind. Wichtig zu beachten ist aber, dass eure Optionen im Konfigurator begrenzt sind, je nachdem für welche Komponenten ihr euch im Einzelnen entscheidet. Ihr könnt dann zum Beispiel nicht den Kanzo Fast Carbon Aero-Lenker wählen, der im Grunde der Noah Fast-Lenker ist, aber für das Fahren auf Schotter optimiert wurde.

    5. Komponenten

    Was Schaltgruppen angeht, so ist das Kanzo Fast ein bisschen eingeschränkt. Es ist fast nur in 1x Optionen erhältlich, also mit nur einem Kettenblatt, was die Kraftübertragung und die Aerodynamik verbessert und auch Platz für einen 42mm Reifen in einer kurzen Kettenstrebe schafft. Wenn ihr aber unbedingt zumindest das Feeling eines vorderen Umwerfers wollt und das nötige Kleingeld parat habt, könnt ihr das Rad mit dem Classified G30-Laufradsatz ausstatten. Dieser ist mit einer Power-Shift-Hinterradnabe ausgestattet und fährt sich wie ein 2fach-Setup.

    6. Preis

    Preislich beginnt das Einstiegsmodell, bei 3.569€. Das ist jetzt nicht der beste Deal auf dem Markt und die Sram Rival-Gruppe fühlt sich ziemlich billig an, aber im Vergleich zu Gravelbikes in der gleichen "Renn"-Kategorie ist es doch ziemlich anständig. Am Ende des Tages zahlt ihr ordentlich für den hoch entwickelten und gut getesteten aerodynamischen Rahmen dazu. Wenn ihr den Aero-Lenker wollt, ist die billigste Option das GrX 800-Setup mit der Rotor Vegas-Kurbel, das euch € 4.539 kostet. Ziemlich solider Deal. Die Preise reichen bis zu 8.219 €, wenn ihr die teuersten Komponenten wählt.

    7. Ist es was für euch?

    🚵🏽
    Wenn ihr auf der Suche nach einem Gravelbike seid, das eine wahre Rennmaschine ist, sehr schnell gefahren werden will, auf Asphalt mithalten kann und einigermaßen vielseitig ist, dann ist das Ridley Kanzo Fast das perfekte Bike für euch! 

    Rennradfahrer:innen, die in die Gravel Szene einsteigen wollen, werden es wegen seiner etwas aggressiven Geometrie besonders lieben. Ihr könntet außerdem einen zweiten Laufradsatz mit dünneren Reifen in Betracht ziehen und es auch als Rennrad verwenden.

    Wenn ihr euch eher für abenteuerliche Langstreckenfahrten interessiert, dann würden wir euch eher ein Rad wie das Canyon Grizl empfehlen. In der Kategorie schneller Gravel Bikes, sind zwar auch das Cervélo Aspero 5 oder das Pinarello Grevil ganz vorne mit dabei, das Kanzo hat unserer Meinung nach das beste Preis-Leistungs-Verhältnis.

    Wir wären nicht buycycle, wenn wir euch ein Bike vorstellen würden, das ihr nicht auch bei uns findet. Seid ihr jetzt Feuer und Flamme für das Ridley Kanzo Fast oder generell auf der Suche nach einem neuen Rennrad, Gravel oder Mountainbike, dann werft doch einen Blick auf buycycle.com. Bei Fragen rund ums Izalco ist unser Team jederzeit für euch da und bei weiterem Bedarf an Tipps und Tricks rund ums Thema Fahrrad werft ihr am besten einen Blick in den Blog! Bis dahin wünschen wir euch aber erst einmal: Happy browsing, happy cycling!