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    Radreisen: was ist das?

    Robert Ferri
    Robert Ferri
    7. Mai 2024 10 Min.
    Radreisen: was ist das?

    Radreisen sind eine tolle Möglichkeit, die Welt auf zwei Rädern zu erkunden. Es geht nicht um das Ziel, sondern um den Weg und die Abenteuer, die du auf deiner Reise erlebst. Dabei hast du deinen Mini-Urlaub selbst in der Hand, kannst dem Alltag entfliehen und die Umgebung in deinem eigenen Tempo erkunden.

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    Robbie Ferri, unser Autor und Bikepacking-Experte, hält den Weltrekord für die Anzahl der Länder, die er in 7 Tagen mit dem Bikepacking durchquert hat.

    Was genau ist eine Radreise?

    Radreisen: Eine einfache Definition

    Wie der Name schon sagt, bestehen Radreisen in der Regel aus einer langen Reise mit dem Fahrrad. Sie können ein paar Tage, mehrere Monate oder sogar Jahre dauern! Auf einer solchen Reise hast du die einzigartige Gelegenheit, das Leben auf der Straße kennenzulernen und nur mit dem Nötigsten bepackt zu einem Ziel deiner Wahl zu reisen.

    Wir haben auch einen Artikel darüber, was ein Touring Bike ist.

    Radreisen

    Wann und wie haben Radreisen begonnen?

    Radreisen nahmen Ende des 19. Jahrhunderts ihren Anfang, als Menschen mehr Zugang zu Fahrrädern bekamen und Hochräder größtenteils durch Sicherheitsniederräder ersetzt wurden. Das machte das Radfahren auf längeren Reisen weitaus sicherer und bequemer.

    Da sich besonders die Ober- und Mittelschicht in Nordamerika und Europa für Radreisen begeisterte, nahm die Anzahl der Routen und Ausrüstungsmöglichkeiten schnell zu. Straßen wurden zunehmend ausgebaut und schließlich standen mehr Strecken über lange Distanzen zur Verfügung.
    Das verbesserte die Gesamtsituation erheblich und führte letztendlich dazu, dass der „Urlaub auf dem Rad“ immer beliebter wurde.

    Das hat sich bis heute nicht geändert: Radreisen sind für viele von uns kein Ding der Unmöglichkeit mehr, denn wir profitieren von zahlreichen Fahrradwegen und einer wesentlich besseren Infrastruktur für Fahrräder als damals. Auch interessant: Mittlerweile suchen immer mehr Menschen nach einer Alternative zum „traditionellen“ Urlaub mit Flugzeug oder Auto.

    Welche Radreisen sind besonders bemerkenswert?

    Eine der ersten dokumentierten Radreisen unternahm der britische Autor und Abenteurer Thomas Stevens. Er umrundete von 1884 bis 1886 die Welt, um zu zeigen, wie viel Potenzial das Fahrrad als Fortbewegungsmittel für Langstrecken- und Abenteuerreisen hat. Seine Aufzeichnungen und Erzählungen veränderten das Konzept vom Radfahren für Menschen auf der ganzen Welt.

    thomas stevens radreisen
    Thomas Stevens, ein Pionier des Radreise

    Diese Mission führte später die berühmte Radfahrerin Annie Londonderry fort, denn sie begab sich ebenfalls auf eine Weltumrundung mit dem Rad. Aber das war nicht nur eine unglaubliche Reise an sich, sondern forderte auch Geschlechternormen heraus und förderte das Radfahren für Frauen zu dieser Zeit. Tatsächlich erregte Annie viel mediale Aufmerksamkeit und trug wesentlich dazu bei, mit ihrer Radreise das damals vorherrschende viktorianische Bild der Frau zu zerschlagen.

    Einer der berühmtesten deutschen Radler ist wohl Heinz Stücke, der 51 Jahre lang die Welt ohne Unterbrechung auf dem Fahrrad bereist hat. Insgesamt hat er unglaubliche 648.000 Kilometer zurückgelegt, alle Länder bereist und es sogar ins Guinness-Buch der Rekorde geschafft!

    Radreisen Camping
    Camping ist eine großartige Übernachtungsoption für Fahrradtouren

    Deshalb finden wir Radreisen so toll

    Nicht jeder konnte sich früher eine Flugreise oder ein Auto leisten. Daher waren Radreisen eine der wenigen Möglichkeiten, sogar mit wenig Budget in den Urlaub zu fahren. Der Zweck bestand allerdings noch nie darin, so schnell wie möglich ans Ziel zu kommen, sondern das Motto lautete immer: Der Weg ist das Ziel!

    Wie bei jeder Art zu Reisen gibt es auch in diesem Fall zahlreiche Vor- und Nachteile, die du vorher bedenken solltest. Wir haben ein paar der wichtigsten Punkte aufgelistet, die dir bei deiner Entscheidung für oder gegen eine Radreise helfen werden.

    Radreisen: Vor- und Nachteile

    Eine Radreise ist ein Abenteuer, das du selbst gestalten und überall erleben kannst. Einige fahren lieber in große Städte, um Kultur zu genießen, andere steuern die Wildnis an, um sich zurückzuziehen und Ruhe in der Natur zu finden.

    Vorteile von Radreisen

    • Sie sind günstig
    • Du kannst überall hinfahren
    • Sie sind umweltfreundlich
    • Es gibt eine erstaunlich große Community
    • Es gibt viele tolle Routen, z. B. der Berlin-Usedom-Radweg oder die Strecke von München zum Gardasee
    • Du musst dich nicht beeilen und kannst die Umgebung genießen
    • Du kannst dich anderen Radreisenden anschließen

    Nachteile von Radreisen

    • Eventuell willst du gar nicht mehr nach Hause zurück
    • Normalerweise kommst du etwas langsamer voran als beim Bikepacking
    • Brandneue Tourenräder können ganz schön teuer sein
    • Vor allem am Anfang musst du mit Schmerzen in den Beinen rechnen

    Auf deiner Radreise kannst du alles mitnehmen, was du für ein komplett autarkes Leben „auf der Straße“ benötigst. Natürlich kannst du aber auch auf einem Campingplatz übernachten, wild campen (sofern erlaubt) oder dir ein Hotel suchen, um dir nach einem langen Tag auf dem Sattel eine heiße Dusche zu gönnen und dich anschließend ins Bett zu kuscheln.

    Wie beliebt sind Fahrradreisen heute noch?

    In den letzten Jahren hören wir zwar nicht mehr so viel über Radreisen wie früher, aber sie sind immer noch sehr gefragt. Es gibt auch weiterhin viele Clubs und Organisationen, die Radreisen diskutieren und sich darum kümmern, dass die Community auch weiterhin wächst.

    Viele Radler:innen sind übrigens mittlerweile zum Bikepacking übergegangen. Das ähnelt einer Radreise, weist aber ein paar Unterschiede auf: Du bist nicht so lange unterwegs, nimmst weniger Gepäck mit (das du mit entsprechenden Taschen am Fahrrad selbst anstatt auf einem Gepäckträger montierst) und nutzt häufig ein Mixed-Terrain-Fahrrad anstelle eines Tourenrads.

    Doch egal wie beliebt Bikepacking mittlerweile ist – auch in Zukunft werden sich jedes Jahr Hunderttausende von Menschen aus aller Welt auf eine Radreise begeben und oft mehrere Monate lang unterwegs sein, um dem sogenannten Hamsterrad zu entfliehen.

    Welcher Typ Mensch begibt sich auf einen Fahrradurlaub?

    Viele verschiedene Menschen können sich für eine Radreise begeistern: von Solo-Abenteuerfans über Paare bis hin zu Familien oder Gruppen von Freunden. Es gibt kein bestimmtes Alter und auch die Herkunft ist völlig egal.

    Übrigens haben seit der Corona-Pandemie immer mehr Radtouristen ihren Lebensmittelpunkt auf das Rad verlegt! Sie arbeiten in der Regel remote und halten gelegentlich in einem Hotel an, um ein paar Tage zu arbeiten, bevor sie ihre Reise fortsetzen. So eine nomadische Lebensweise klingt ganz schön spannend, oder?

    Radreisen
    Einige Radfahrer reisen monatelang, ja sogar jahrelang um die Welt

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    Grundausstattung und Vorbereitung

    Damit deine Radreise so reibungslos wie möglich verläuft, benötigst du natürlich ein passendes Rad und die richtige Ausrüstung. Überraschenderweise hat sich beim Thema Grundausstattung in den vergangenen Jahren nicht viel verändert – ein paar Dinge wurden verbessert, aber eigentlich funktioniert alles genau so, wie es soll.

    Aber sehen wir uns doch einmal genauer an, wie du dich am besten vorbereiten kannst.

    Kann ich mein Fahrrad auch als Tourenrad nutzen?

    Das kommt darauf an, welches Rad du hast. Obwohl Tourenräder einem Rennrad oder Hybridrad sehr ähneln können, bringen sie auch viele einzigartige Eigenschaften mit.

    Der Rahmen ist normalerweise aus Stahl oder einem anderen robusten Material, damit das Rad lange Strecken und unterschiedliches Wetter problemlos meistern kann. Außerdem verfügt ein Tourenrad über Gepäckträger oder Befestigungsmöglichkeiten für eine eigene Gepäckhalterung und ist mit Komponenten ausgestattet, die zuverlässig und leicht zu handhaben sind.

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    Wichtig ist auch eine große Anzahl an Gängen, damit du selbst die größten Berge erklimmen kannst, sowie eine entspannte Geometrie für mehr Komfort.

    Wenn dein aktuelles Fahrrad diese oder zumindest ähnliche Merkmale aufweist, kannst du es also höchstwahrscheinlich als Tourenrad benutzen! Falls nicht, dann schau doch mal in unserem Shop vorbei. Dort findest du eine riesige Auswahl an Rädern, die sich super für eine Radreise eignen.

    Wenn du immer noch nicht weißt, welches Fahrrad du kaufen sollst, haben wir einen Leitfaden, um deine Frage "Welches Fahrrad passt zu mir?" zu beantworten.

    Die perfekte Balance zwischen Komfort und Gewicht

    Wie viel Grundausstattung du benötigst, hängt ganz davon ab, wie lang deine Reise sein soll. Je nachdem musst du entsprechend mehr oder weniger mitnehmen, um so komfortabel wie möglich unterwegs zu sein.

    Aber es ist gar nicht so leicht, das perfekte Gleichgewicht zu finden, mit dem du dich auf der Straße wohlfühlst, ohne dein Rad (und dich) zu überlasten! Für viele Radler:innen ist Komfort tatsächlich der wichtigste Faktor, der eine Radreise vom Bikepacking unterscheidet.

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    Unsere wesentlichen Dinge für Radreisen

    Hier eine kleine Übersicht, was du grundlegend mitnehmen solltest:

    • Ersatzteile und Werkzeuge, damit du dein Rad reparieren kannst
    • Campingausrüstung (natürlich nur, wenn du dich zum Camping entscheidest)
    • Kochutensilien
    • Kleidung zum Radfahren und für allgemeine Aktivitäten im Alltag
    • Reflektierende Weste oder ähnliches sowie einen Helm
    • Erste-Hilfe-Kit
    • Navigationssystem (Smartphone, Fahrradcomputer, …)
    • Trinkflaschen und Lebensmittel, um dich unterwegs zu stärken

    Diese Utensilien packst du normalerweise in Taschen, die du auf deinem Rad befestigst, wie zum Beispiel Rahmentaschen, Packtaschen und manchmal sogar Taschen, die am Lenker oder den Vordergabeln befestigt sind. Einen Rucksack brauchst du in der Regel nicht mitzunehmen.

    In jedem Fall ist es wichtig für die Balance beim Fahren, dass das Gewicht deines Gepäcks gut verteilt ist!

    Radreisen
    Du kannst auch Komfort über Leichtigkeit wählen

    Ist eine Radreise was für dich?

    Urlaub mit dem Fahrrad – einfach perfekt

    Wenn du dich bereits für den Radsport begeisterst, ist eine Radtour die beste Möglichkeit, einen spannenden und aktiven Urlaub zu verbringen. Als Neuling hingegen stehen die Chancen gut, dass du auf einer Radreise die Liebe zum Fahrradfahren entdeckst.

    Und zwar nicht nur, weil es eine einzigartige Erfahrung ist. Radreisen sind auch besser für die Umwelt, kurbeln den Tourismus in abgelegenen Orten an und bringen dir bei, den Weg zu genießen und nicht nur ans Ziel zu denken.

    Radreisen fördern die mentale Gesundheit

    Auf einer Radreise nimmst du jeden Tag so, wie er ist. Du hast nur eine einzige Aufgabe: in die Pedale treten, essen und schlafen. Du wirst staunen, wie schnell du den Kopf freibekommst und dich sowohl mental als auch körperlich gesünder fühlst! Die Endorphine, das Abenteuergefühl und die Gewissheit, dass nicht jeder so eine Reise macht … all das sind Faktoren, die dein Leben bereichern können. Deshalb sind Radreisen für viele Menschen nicht nur Urlaub, sondern ein Lebensstil, der enorm viel Freiheit bietet. 

    Außerdem stärkt eine Radreise dein Selbstbewusstsein! Du lernst nämlich, verschiedene Situationen zu meistern und immer Ruhe zu bewahren. Stell dir vor, du hast eine Panne und musst dich selbst darum kümmern, dein Fahrrad wieder startklar zu machen – und du schaffst es! Das ist ein ganz besonderes Gefühl und gibt dir auch im Alltag mehr Mut, die Dinge einfach so zu nehmen, wie sie kommen.

    Radreisen sind umweltfreundlich 

    Radreisen schonen die Umwelt und sind gut für unser grünes Gewissen. Keine Abgase, kein Lärm und auch kein schädlicher Treibstoff – nur deine Beine, deine Pedale und der Wind um die Ohren. Da können andere Transportmittel einpacken!

    Und wenn wir durch eine schöne Landschaft radeln, ohne die Umwelt zu belasten, können wir noch viel mehr in die Schönheit der Natur eintauchen. Diese direkte Interaktion mit der Umwelt führt zu einem Gefühl von Freiheit und Verbundenheit mit unserem Planeten und fördert ein tieferes Verständnis für Nachhaltigkeit.

    Egal, ob du wunderschöne Alleen entlangfährst oder dichte Wälder durchquerst – jeder Tritt in die Pedale ist abenteuerlich und trägt zu einer besseren Welt bei.

    Radreisen
    Radreisen sind eine gute Möglichkeit, zurück zu den Grundlagen zu gehen.

    Radreisen wirken sich positiv auf die Einheimischen aus

    Über ihre ökologischen Vorteile hinaus bringen Radreisen auch soziale und wirtschaftliche Vorteile mit sich. Radreisende durchqueren oft kleine Städte oder ländliche Gebiete und unterstützen auf ihrem Weg die lokale Wirtschaft, indem sie dort Lebensmittel einkaufen, Dienstleistungen in Anspruch nehmen oder in Restaurants einkehren.

    Dieser Zustrom von Tourismus kann die Lebensgrundlage der Gemeinden stärken, ohne dass dafür groß angelegte Infrastrukturmaßnahmen erforderlich sind. Das wiederum fördert nachhaltiges Wachstum und den Erhalt lokaler Kulturen.

    Mach dich bereit für deine erste Mehrtages-Radtour

    Für viele Menschen sind Radreisen ein unvergessliches Erlebnis. Im Gegensatz zu den üblichen Urlaubskonzepten schaffst du ganz neue Erinnerungen und kannst andere dazu inspirieren, sich ebenfalls auf eine Radreise zu begeben! 

    Glücklicherweise haben sich Radreisen im Laufe der Zeit genauso weiterentwickelt wie das Fahrrad selbst. Dank moderner Fortschritte bei der Ausrüstung ist es heute einfacher denn je, damit zu beginnen! Du siehst: Mit nur einem Fahrrad und ein paar Packtaschen kann so gut wie jeder ein aufregendes Abenteuer auf zwei Rädern erleben.

    Radreisen
    Du kannst die Welt auf einem Fahrrad entdecken